Silat
Begriffserklärung
Silat stellt wie beispielsweise Karate und KungFu einen Übergriff von sehr vielen, auch recht unterschiedlichen Kampfkünsten aus den Regionen Indonesien und Malaysia dar. Es ist als sehr effektives Nahkampfsystem bekannt, welches vielseitige Substile beinhaltet. Neben anderen Stil-Richtungen trainierte Stefan viele Jahre Silat Suffian Bela Diri (SSBD) aus Brunei unter Maul Mornie. Durch zusätzliche Einflüsse aus anderen modernen und historischen Silat Stilen lernen wir eine prinzipienorientierte Kampfkunst die Selbstverteidigung und Körperkonditionierung mit historischen und kulturellen Ursprüngen verbindet |
Philosophie
Der Ursprung des Silats liegt in den Kriegerkulturen Süd-Ost Asiens. Daher wird auch ausdrücklich von einer "Martial Art", einer Kriegskunst gesprochen. In vergangenen Jahrhunderte haben die Kampfkünstler sich selbst und ihr Dorf mit diesen Konzepten und Bewegungen gegen Eindringlinge verteidigt. Daher stammen alle Bewegungen aus dem Kampf mit Machete, Messer und Langstock bzw. Speer und werden innerhalb des Trainings auch so weitergegeben. Mit der Vermittlung der Geschichte und Kultur soll ein tieferes Verständnis für den Ursprung der Kunst erzielt werden, anstatt nur "leere" Techniken zu vermitteln. Auch hier wird der Fokus auf die Effizienz gelegt. Alle Bewegungsstrukturen des Umgangs mit der Machete sind ebenso auf den waffenlosen Einsatz übertragbar, wodurch sich Silat in den letzten Jahren einen renommierten Namen als eine effektive Form der Selbstverteidigung erworben hat. Die verschiedenen Drills – Pelampas, Jurus und Groupings – werden mit der Zeit in anwendbare Techniken für die Selbstverteidigung übersetzt und bringen die Kunst so zum Leben. Der Hauptgrund, warum wir mit Waffen trainieren ist, weil wir an die Bewahrung der Künste und der Kultur, des Erbes und der ethischen Prinzipien der südostasiatischen Kampfkünste glauben welche über Generationen weitergegeben wurden. Wir halten eine alte Tradition am Leben. Wie im Ingenieurwesen ist der einzige Weg, eine Lösung für ein Problem zu finden das Verständnis desselben. Um sich «auf der Strasse» gegen Boxer zu verteidigen, muss man Boxen erleben und lernen. Um Grapplern zu begegnen, muss man auf dem Boden trainieren und um Muay Thai-Kicks auszuweichen und zu überwinden, muss man von erfahrenen Praktizierenden lernen. Das Training mit Waffen ist hierbei nicht anders: Das immer wiederkehrende Üben und Verfeinern hilft uns, die verschiedenen Arten von Waffen zu verstehen die gegen uns verwendet werden könnten, egal ob scharfe oder stumpfe Objekte. Indem wir uns mit Waffen vertraut machen und wiederholt mit Waffen trainieren, werden wir körperlich de-sensibilisiert und geraten nicht direkt in Panik, wenn jemand mit einem echten Messer oder einem Baseballschläger angreift. Natürlich sollte die erste Option immer ein Rückzug aus einer solchen Gefahrensituation sein und bei einem Angriff mit einer Klingenwaffe muss man immer mit Verletzungen rechnen. Dennoch hilft unser Training, die eigenen Chancen zu erhöhen. |